Kathrin Gruber - ArchitekturDesign
Hofstelle L1
Grundlagen
Das Projekt hat den Neubau einer Hofstelle für den von der örtlichen Höfekommission am 28. Juli 2005 genehmigten geschlossenen
Hof "Mair-Rimblgut" in Lana zum Inhalt. Es sieht die Errichtung eines Gebäudekomplexes mit zwei ineinander verschränkten Baukörpern vor,
welche die beiden Funktionsbereiche "Wohnhaus der Familie" und "Urlaub auf dem Bauernhof" räumlich trennt. Neben dem Kriterium der
Ausrichtung zur Sonne folgt die Grundrisslösung dem Anliegen, die großzügigen Außenflächen in Hofräume unterschiedlicher Qualität zu gliedern.
Dazu trägt auch die Geländemodellierung bei, welche das Eingangsniveau des Neubaus ca. 1,5 m über das bestehende Gelände hebt. Mit dieser
Maßnahme soll aber in erster Linie der überschwemmungsgefahr durch den an der Oberseite des Grundstückes vorbeiführenden Bachlauf entgegengewirkt
werden. Die sich aus der Geländeverschiebung ergebenen Niveausprünge werden in erster Linie mittels flach geneigter begrünter Böschungen ausgeglichen.
Die an der Ostseite erforderlichen Stützmauern werden in ortsgebundenem Naturstein ausgeführt.
Gliederung
Der Zugang zum Wohnhaus erfolgt an der Südostseite über einen verglasten Windfang, der das Verbindungsgelenk der beiden Baukörper bildet.
Akzentuiert wird der Eingangsbereich durch die schützende Bedachung der auskragenden Gebäudeteile und eine den Besucher begleitende Mauerscheibe,
welche sich im Innenraum wie das Rückgrat des Hauses fortsetzt. Der Grundriss des Erdgeschosses zeigt sich offen und variabel, nach Süden frei,
wenngleich ohne übergroße verglaste Fassadenflächen. Die Erschließungszone und Nebenräume an der Nordseite bilden einen thermischen Pufferbereich.
Nach Süden öffnet sich der große, offene Koch–Essbereich und geht fließend in den Wohnraum über. Das Obergeschoss birgt 4 Schlafzimmer sowie
Nass- und Abstellräume, letztere wieder im nördlichen Teil, erstere nach Süden orientiert. Für den "Urlaub auf dem Bauernhof" sind 3 Appartements
im zweiten, dem Wohnhaus gegenüberstehenden Baukörper vorgesehen, 2 davon befinden sich im Erdgeschoss, die dritte Ferienwohnung ist im Obergeschoss
untergebracht und über eine Außentreppe erreichbar.
Sämtliche Wohnbereiche erhalten eine großzügige Erweiterung über Terrassen und Außenbereiche, die teils überdacht sind und so die nahtlose Vermittlung
zwischen Innen und Außen herstellen. Der ganze Gebäudekomplex ist unterkellert. Das Untergeschoss wird über zwei offene Außentreppen erschlossen und
außerdem über die Garagenzufahrt. Neben Stellplätzen für landwirtschaftliche Gerätschaften und PKW befinden sich hier der Technikraum und verschiedene
Abstellräume. Mehrere Luftschächte gewährleisten die ausreichende Belüftung und teilweise Tagesbelichtung dieser unterirdischen Räume.
Fassadengestaltung
Die Nordfassade zeigt sich dem solaren Anliegen entsprechend geschlossen: Nebenräume wie Erschließung, Nass- und Abstellräume dienen hier wirkungsvoll
als Pufferräume für die nach Süden hin orientierten Aufenthaltsräume.
Bauweise, Materialien
Untergeschoss und Erdgeschoss bilden bis zur zweiten Geschossdecke einen massiven Unterbau, der mit einem hochwertigen Wärmedämmverbundsystem versehen
und verputzt wird. Der darüberliegende Gebäudeteil ist in Holzbauweise erstellt und wird mit vorgefertigten Fassadenelementen aus Lärchenholz geschlossen.
überdacht wird der Bau von einer Holzkonstruktion mit anthrazitfarbener Blecheindeckung (siehe Bemusterung), welche auch das Obergeschoss mit einschließt.
Die Farbgebung erhalten die Gebäude vorwiegend aus den Materialfarben der verwendeten Baustoffe: Metall, Holz, Verputz und Naturstein.
Energiekonzept
Die sonnige Lage des Grundstückes wird vorteilhaft für das Energiekonzept genutzt, das neben der passiven auch eine aktive Nutzung der Sonnenenergie durch
Sonnenkollektoren an der Südseite vorsieht. Daneben sorgen eine hochwertige Wärmedämmung der Gebäudehülle und sehr gute transparente Bauteile für geringe
Transmissionsverluste. Zum klimatischen Funktionieren trägt auch die Mischung der massiven (Speicher) mit Leichtbauweise bei. Der Einbau einer Anlage für
die kontrollierte Wohnraumlüftung wird zusätzlich dazu beitragen, dass das Gebäude den energetischen Anforderungen eines Klimahaus A entspricht, sodass für
die Kubaturberechnung nur 30 cm der Mauerstärke der Umfassungsmauern eingerechnet werden. Die Beheizung erfolgt voraussichtlich über eine Pelletsheizung und
über den gemauerten Holzofen. Das Warmwasser für Wohnhaus, Ferienwohnungen und Schwimmbad wird über die 32 m² Kollektorfläche aufbereitet.
Daten
Bauherr
Privat
Mitwirkende
Arch. Kathrin Gruber
Leistungen
Projekt
Bauleitung
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