Kathrin Gruber - ArchitekturDesign
Geschäftshaus B1
Das vorliegende Projekt bezieht sich auf die Sanierung und bauliche Umgestaltung eines Wohn- und Geschäftshauses.
Die letzten baulichen Eingriffe an diesem Gebäude sind im Jahre 1954 geschehen. Es ist daher notwendig, das Wohn- und
Geschäftshaus an die geltenden hygienischen und Sicherheitsbestimmungen anzupassen und die architektonischen Barrieren zu
beseitigen.
Die Umbauarbeiten betreffen daher in erster Linie die Neugestaltung der Erschliessung und der Einbau eines Personenliftes.
Um eine optimale Funktionalität und Zugänglichkeit der beiden Geschäftslokale im Erdgeschoss und der 10 Wohneinheiten in den
3 Obergeschossen zu gewährleisten wird die Treppe in das Zentrum des Gebäudes, verlegt; an sie angeschlossen wird auch der Aufzug.
Das neue Treppenhaus ist - wie das derzeit bestehende - als nach oben offener Lichthof mit Stahltreppe und Erschliessungsgängen
konzipiert und ist von der Rauschertorgasse aus über eine offene Passage im Erdgeschoss erreichbar.
Der neue Lichthof ist grösser geplant als der bestehende und gewährleistet durch seine Situierung in der Mitte des Gebäudes
die bestmögliche natürliche Belüftung und Belichtung der Wohnungen und somit die Adaptierung des Hauses an die geltenden
Hygienebestimmungen.
Durch die Zurückverlegung der Eingangstür zum internen Erschliessungsbereich können die Geschäfte vom öffentlichen Bereich dieser
Eingangspassage aus erschlossen werden. Die Schaufensterfläche zur Rauschertorgasse hin bleibt in der Grösse unverändert.
Die Geschäftsräume nehmen die gesamte Fläche des Erdgeschosses - mit Ausnahme des Lichthofes – ein und werden mit einer kleinen
Nasszelle ausgestattet. Die Zweckbestimmung berücksichtigt die Angaben des Wiedergewinnungsplanes betreffend künftige Nutzung
für dieses Haus. Die zu Wohnzwecken bestimmte Kubatur wird nicht verringert.
Das erste und zweite Obergeschoss wird neu organisiert, um die bisher mangelhafte natürliche Belichtung und Belüftung zu
verbessern. Dazu werden im Gebäudeinneren Nasszellen mit leichten Trennwänden erstellt, die über Fixverglasungen zum Innenhof
hin natürlich belichtet und mechanisch über Dach belüftet werden. Die Wohnräume sind zu den Aussenfassaden orientiert, was deren
Belichtung wesentlich verbessert.
Das dritte Obergeschoss kann durch die Umlegung des Lichthofes effektiver genutzt werden. Hier sollen zwei Wohnungen entstehen,
die über Terrassen und eigene Dachräume verfügen.
Das Dach ist als Satteldach mit durchgehendem First geplant und so angelegt, dass die Fenster der Nachbargebäude sich zum
Terrassenbereich öffnen und die Abstände eingehalten werden. Die Belichtungs- und Belüftungssituation für diese Nachbarfenster
wird durch die Umgestaltung des Dachbereiches wesentlich verbessert. Das Treppenhaus funktioniert wie ein kleiner Innenhof und
wird als solcher nicht abgedeckt.
Die Fassade zur Rauschertorgasse hin bleibt bis zum zweiten Obergeschoss völlig unverändert, im dritten Obergeschoss wird eine
neue Fensteröffnung eingefügt, bzw. die Fenster in diesem Obergeschoss werden in ihrer Dimension und in ihrer Anordnung an die
restlichen Fenster dieser Fassade und an jene der Nachbargebäude angepasst, um ein harmonischeres Bild der gesamten Fassade zu
erhalten und eine bessere Belichtung zu gewährleisten. Die Traufhöhe wird nicht verändert.
Die rückseitige Fassade (Ost) zum Hof hin wird neu geordnet, was unter anderem durch Abbruch des Anbaus auf der Terrasse des
dritten Obergeschosses geschieht. Die äußere Gebäudekante schliesst oben auf der Höhe der derzeitigen Terrasse ab und wird in
einer Linie durchgezogen. Das dritte Obergeschoss ist von der Gebäudekante zurückgesetzt, und tritt optisch in den Hintergrund.
Um die Belichtung im zweiten Obergeschoss sicherzustellen, muss zusätzlich zu den bestehenden ein weiteres Fenster eingesetzt
werden. Die restlichen öffnungen werden nur geringfügig erweitert.
Die Gestaltung der Fassaden bleibt im wesentlichen unverändert, der Putz wird ausgebessert und ein neuer Anstrich aufgetragen.
Die Fenster werden durch neue Holzfenster mit Isolierverglasung ersetzt, die die Sprossenteilung der bestehenden Fenster
übernehmen. Die Fensterläden werden ebenfalls neu gestrichen bzw. ausgetauscht.
Der bestehende Keller wird abgedichtet, um ihn für die Wohnungen und Geschäfte nutzbar zu machen. Ansonsten wird er durch leichte
Einbauten in Abteile für die einzelnen Wohn- und Geschäftseinheiten neu gegliedert. Im bisher nicht unterkellerten Bereich wird
die neue Erschliessung mit angegliedertem Liftschacht nach unten fortgeführt, um einen Zugang des Kellers per Aufzug zu
gewährleisten.
Die Holzbalkendecken werden mittels Verdübelung und Aufbetonierung stabilisiert. Im Bereich grosser Niveauunterschiede werden
neue Decken eingezogen, um die Erschliessung rollstuhlgerecht zu gestalten. Da der Aufzugsschacht an bestehende Mauern angrenzt,
deren Verlauf im nicht unterkellerten Bereich nicht eindeutig festzustellen war, wird für den Aufzug eine Kabineninnengrösse
von 85x125cm vorgesehen. Die bestehende Kubatur von 2778,05m³ laut durchgeführter Bauaufnahme wird mit einer Kubatur von
2644,12m³ nach der Sanierung unterschritten.
Daten
Bauherr
Privat
Mitwirkende
Arch. Kathrin Gruber
Arch. Richard Veneri
Leistungen
Projekt
Bauleitung
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