In dominanter das Landschafts- und Ortsbild prägender Lage steht die Pfarrkirche St.Gertraud exponiert auf der Kuppe eines Hügels im Talschluß von Ulten. Unter dem Aspekt dieses Kulturdenkmal in seiner Ganzheit aus Kirche, Kirchhof und Hügel weitmöglichst zu erhalten und vor allem das Bild, das sich dem Besucher von Osten her bietet, zu bewahren wird die neue für die Erweiterung des Friedhofes erforderliche Fläche auf einer Seite des Hügels in einzelnen aus dem Hang herausmodellierten Terrassen angelegt. Dies geschieht mit einer eigenständigen Formensprache, die sich wie selbstverständlich dem alten Teil zuordnet, gleichzeitig jedoch deutlich macht, dass es sich um zwei Friedhöfe aus unterschiedlichen Zeitepochen handelt. Um den Mittelpunktcharakter der Kirche beizubehalten und eine möglichst intensive Verflechtung zwischen altem und neuem Friedhof herzustellen wird als Standort für die Friedhofskapelle die Nahtstelle zwischen dem historischen Kirchhof und der Erweiterung gewählt. Anstelle des bestehenden Vorraumes wurde die Kapelle als einfacher Pultdachkörper über rechteckigem Grundriss errichtet, der sich zur Kirche hin öffnet. Ein transparenter, lichtdurchströmter Zwischenraum bildet den neuen Vorraum für Pfarrkirche und Kapelle. Der Aufbahrungsraum ist so situiert, dass er durch Öffnen einer Schiebewand in den Gesamtraum der Kirche integriert werden kann. Durch die flexible Raumteilung kann die Kapelle zusammen mit dem verglasten Vorraum als zweckmäßige Raumerweiterung für das Kirchenschiff funktionieren.