Kathrin Gruber - ArchitekturDesign

Kirchplatz Plaus

Plaus verfügt über einen Hauptplatz, um den sich Kirche und Friedhof, neues Rathaus, Schule, Kindergarten und Geschäfte gruppieren. Allerdings funktionierte dieser Platz nicht als Vorplatz für die Kirche, da deren Eingang im Westen also abgewendet vom Rathausplatz liegt.
Inhalt dieses Projektes war es daher, den bestehenden Freiraum im Anschluss an den Rathausplatz bzw. im Südwesten der Pfarrkirche, gelegen auf öffentlicher Grünfläche, in einen Platz für die Begegnungsmöglichkeit und Kommunikation der Pfarrgemeinde umzugestalten.
Die Problematik bei dieser Planungsaufgabe besteht darin, dass für die Raumbildung des Platzes nicht Gebäude eingesetzt werden können, sondern dass die gewünschte Platzwirkung mit möglichst einfachen Einbauten und Einrichtungen erreicht werden musste.
Grundgedanke des Projektes ist also, durch verschiedene Einbauten einen Platz zu definieren, der die Kirche in das Zentrum der Gemeinde rückt. Durch eine Oberflächengestaltung, die jener des Rathausplatzes angepasst wurde, ensteht ein fließender Übergang zwischen den beiden Plätzen und eine sinnfällige Verknüpfung zwischen dem profanen und dem sakralen zentrum.
Die Begrenzung des neuen Platzes wird durch verschiedene Schwellenelemente geschaffen, die in der Regel keiner größeren Fundamente bedürfen und eventuell auch wieder entfernt werden können. Neben massiven Granitblöcken - ähnlich jenen auf dem Rathausplatz - sind dies Stahlrahmen mit Rankgittern für die Begrünung mit Kletterplanzen order Korbelemente, die entweder mit Natursteinen gefüllt sind oder begrünt werden können. Auf diese Weise wird eine Begrenzung geschaffen, die aus Einzelteilen besteht, welche vormontiert oder wie z.B. die Pflanzkörbe als Fertigprodukt in den Platz hineingehoben werden können und dementsprechend unproblematisch auch wieder demontiertbar sind.
Während die Pflanzkörbe entlang des Zuganges zur Kirche gestzt werden und so eine grüne Abgrenzung zum Grün der Wiese bilden, werden die natursteingefüllten Stahlkörbe quer dazu angeordnet, sodass der Platz in differenzierte Nischen gegliedert und eine Verzahnung zwischen Wiese und Platz hergestellt wird.
Auf der einen Seite ist der Kirchplatz von der aufgelockerten Anordnung der neuen Strukturen begrenzt, auf der anderen begleitet die historische Umfriedung des Kirchhofes, in welche die restlichen Bildtafeln des Totentanzes eingesetzt wurden, den Kirchenbesucher zum erhöhten Eingangsbereich. Vor dem Kircheneingang entsteht eine größere ebene Terasse, die an ihrer Nordseite von einer Brüstungsmauer mit Sitzbank flankiert wird.
Weitere Gliederungselemente des Platzes sind auch Fahnenmasten, Sitzbänke, Pflanzenbeete und eine Oberflächengestaltung, die in Materialwahl und Formensprache an die bestehende Gestaltung des Hauptplatzes anknüpft. Auf diese Weise entsteht eine natürliche Platzfolge, die das Gemeindezentrum mit dem sakralen Bereich zusammenschließt.

Daten

Fläche neuer Kirchplatz: ca. 630 m²
geschätzte Baukosten: 12.900 €
Baubeginn: 04/2001
Fertigstellung: 06/2001

Bauherr

Gemeinde Plaus

Mitwirkende

Arch. Kathrin Gruber
Arch. Richard Veneri

Leistungen

Projekt
Bauleitung