Kathrin Gruber - ArchitekturDesign

Etschbrücke Plaus

Aufgrund der Situierung am Eingang der Ortschaft Plaus kommt der neuen Brücke über die Etsch eine besondere Bedeutung zu: Sie ist gewissermaßen das „Tor zu Plaus“. Nach Vorgabe der statischen Grundform besteht die architektonische Gestaltung im wesentlichen in der Verkleidung der statisch erforderlichen Vollwandträger aus Stahl mittels großflächigen Tafeln aus beschichtetem Edelstahl. Die zur Brückenmitte hin in zunehmender Neigung angebrachten Metallplatten fassen die einzelnen tragenden Teile zu einem sich über den Fluss spannenden, dynamisch gekrümmten Brückenbogen zusammen. Der entstehende Hohlraum zwischen Tragstruktur und Verkleidung dient der Aufnahme der verschiedenen Versorgungsleitungen wie Gas, Trinkwasser, Schmutzwasser u.a. Die Materialwahl Edelstahl folgt den gestellten hohen Ansprüchen an Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit des Werkstoffes. Ästhetisch aufgewertet wird die Verkleidung durch den Einsatz verschiedenfarbiger Glasquader, welche in die mittels Lasertechnik geschnittenen Öffnungsschlitze eingeklebt werden. Die dunkle Farbgebung der Metallflächen ist eine Referenz zu den mannshohen Buchstaben des Ortsnamens „Plaus“ am neuen Bahnhof in unmittelbarer Nähe zur Brücke. Zur Fahrbahn hin werden die Trägerwangen nicht mit Stahl verkleidet, sondern in Sichtbeton ausgeführt, jedoch ebenfalls geneigt, sodass die Wirkung einer Fahrwanne entsteht. Ein spektakuläres Gestaltungselement der Brücke ist die mit eingeplante Effektbeleuchtung. Eine lineare Bestückung des oberen Brüstungsrandes mit farbigen LED-Modulen, welche die Brüstung an ihrer Innenseite anstrahlen, taucht die Brücke in ein dynamisch veränderliches farbiges Lichtspiel.

Daten

Anzahl Brückenfelder: 2
Gesamtspannweite: 36 m
Baubeginn: 2006
Fertigstellung: 2007

Bauherr

Autonome Provinz Südtirol

Mitwirkende

Arch. Kathrin Gruber

Leistungen

Architektonische Gestaltung